R. I. P. ~ B-like-Berlin ~ Arrivederci Roberto
Ein Bloggerfreund hat seine letzte Reise angetreten. Sein Name ist Horst Robert Böhler. alias B-like-Berlin und er hat am 14. September 2011 Suizid begangen. Es ist schon seltsam, obwohl wir schon länger keinen Kontakt hatten, bin ich zutiefst erschüttert über seinen Tod. Verdammt, heute wollte ich in seinem Blog mal wieder lesen und vielleicht auch etwas schreiben. Zu spät! Er ist tot!
Für mich war er immer Roberto, der immer recht kritisch mit mir umging, aber auch ehrlich und offen mir seine Meinung mitteilte, auch wenn sie mir manchmal nicht gefiel. Für einige kam er vielleicht arrogant rüber, aber er war ein sehr intelligenter Mensch und teilte sein Wissen gerne mit anderen. Ihm habe ich es überhaupt zu verdanken, dass ich bei WordPress gelandet bin. Wir lernten uns vor ein paar Jahren in Blog.de kennen und er machte es mir doch recht schmackhaft, meine Nase mal in WordPress.com reinzuhalten und hier bin ich dann auch hängen geblieben.
In seinem Blog braucht ihr nicht nach Beiträgen zu suchen. Robert hat sein großartiges Archiv von Berichten über Berlin, Foto’s und Zitaten komplett gelöscht, dafür aber seinen Abschiedsbrief hinterlassen. Als ich anfing ihn zu lesen, dachte ich noch, wie schön, er will eine Reise unternehmen. Doch als ich weiterlas, wurde mir klar, was er tätsächlich vorhatte, bzw. was er zu diesem Zeitpunkt schon längst verwirklicht hatte – nämlich abzutauchen – und das wortwörtlich.
„Roberto, du wirst mir fehlen und ich hoffe, wo immer du jetzt auch bist, dass du glücklich bist und deinen Frieden gefunden hast!“
Nachruf – Horst Robert Böhler *Bad Säckingen 13. März 1956 †Sagres 14. September 2011
Eines der Foto’s, die Robert mir schickte. Ich fand es so klasse, da ich die Idee hatte, es als Desktopbild zu verwenden. Kommt total gut.
B-like-Berlin zu Evolutionare-Humanisten-Berlin-Brandenburg-e-V
Oh je.
:-(
–
Ach Mensch.
Siehst du Heike, jetzt kannst du vielleicht verstehen, warum ich so reagiert habe.
Ja, mir fehlt er auch sehr. Obwohl ich ab und zu nicht seiner Meinung war und ich mich zum Schluss sogar mit ihm etwas zerstritten hatte.
Das Fehlen seiner Sicht der Dinge und seine guten Fotos sind ein großer Verlust für die Bogwelt Berlins.
Ich schließe mich Deinem Nachruf an.
Hallo Klaus,
finde ich schön, dass du einen Kommentar hinterlässt, das hätte sicher auch Robert gefreut. Einfach nur stumm lesen, nichts sagen, nichts schreiben… das hat er nicht verdient.
Ja, sein Blog war schon ein ganz Besonderer, vor allem für ihn. Irgendwie war es sein „Kind“, sein Lebenswerk. Deshalb kann ich es auch gut verstehen, dass er alles gelöscht hat und die Festplatte mit auf seine Reise nahm. Er wird mir fehlen, mit all seinen Ecken und Kanten!
Seit der Veröffentlichung seines Abschiedsbriefes im Blog überlege ich, bei mir im Blog einen eigenen Nachruf zu schreiben. Bisher konnte ich aber meine Betroffenheit nicht in Worte fassen.
Aber die Löschung seines „Lebenswerks“ kann ich nur zutiefst bedauern.
Ich wundere mich auch ein bisschen über die geringe Resonanz im Netz. Vielleicht kann man daran erkennen, wieviel die Netz“freundschaften“ wirklich wert sind?
Deine Betroffenheit kann ich sehr gut nachempfinden. Weißt du, ich habe im Netz gesehen, dass manche seinen Abschiedbrief kopiert und gepostet haben. Ich habe ihn mir auch abgespeichert, fall Robert’s Blog entgültig gelöscht werden sollte. Auch bin ich froh darüber, dass ich unsere zahlreichen privaten Mails nie gelöscht habe, diese werde ich in der nächsten Zeit mal in Ruhe wieder lesen.
Zu deiner Anmerkung über die Netz“freundschaften“ kann ich dir nur sagen: Die gibt es nicht. Oder nur ganz ganz wenige. Aber hier fühle ich mich immer noch wohler, als in Facebook, wo sich alle ja so total lieb haben, immer fleißig alles teilen und auf „Gefällt mir“ klicken. Bla Bla Bla…
moin angelo … nach langer zeit auch mal ein statement von mir wieder … danke für den nachruf. mit b-like hatte ich nicht wirklich viel zu tun, wir haben nur selten zueinander gefunden und kommentiert, aber sine bilder von berlin, waren etwas schönes und interessantes … kreativität und einzigartigkeit, die unwiederbringlich weg ist … und wenn suizid der letzte ausweg ist, dann stimmt mich das traurig
Mensch Andreas, das tut mir jetzt echt leid, dass ich dir noch nicht geantwortet habe!!! Wollte ich doch, aber konnte nicht sofort und dann ist es mir irgendwie durchgegangen. Gut, dass ich nicht schlafen kann, so lese ich mal hier und da ältere Posts durch.
B-like-Berlin war, wie soll ich sagen, ne richtig harte Nuss, schwer, wenn sogar unmöglich, zu knacken. Es war sehr schwer an ihn heranzukommen, aber ich mochte ihn. Vielleicht gerade deshalb und weil er mit mir und meiner Art umgehen konnte. Mann, dem hätte ich manchmal am liebsten in den Hintern getreten. Aber ich hatte ihn trotzdem gern, so!
Wie dich, stimmt es mich auch sehr traurig, dass er Selbstmord als einzigen Ausweg sah. Und wie er es plante und dann noch dieser Abschiedsbrief… furchtbar, einfach nur furchtbar!
Wünsche dir eine gute Woche, bis denne.
http://tonari.wordpress.com/2011/09/19/blogaufgabe/
Auch ich mochte die Beiträge von B-like-Berlin. Ab und an haben wir uns Kommentare geschreiben. Zu einem Treffen in berlin kam es leider nie.
Hallo, Tonari. Ich mag es auch heute noch nicht glauben, dass er tatsächlich den letzten Schritt vollendet und sich von dieser Welt verabschiedet hat. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass er noch lebt. Einen absoluten Beweis, dass er sich das Leben nahm, habe ich noch nirgendwo bestätigt bekommen.
Sein Blog, seine enorme Fotosammlung und seine Berichterstattungen, ganz besonders was Berlin betraf, waren professionell, einfach großartig!
Ich habe in einem persönlichen Kontakt zu einer engen Freundin leider bestätigt bekommen, dass er diesen Schritt tatsächlich gegangen ist.
Shit…
Ich bin schockiert. Erst jetzt finde ich zufällig die Nachrichten über sein Ende. 2004 hatte ich den letzten e-Mail-Kontakt. Viele Jahre hatte ich mit ihm zu tun, in Zeiten von Zitty. In den ’90ern habe ich als Grafik-Designer mit ihm zusammen “Communication in + aus Berlin” entwickelt und auch alle Ausgaben gestaltet, wie auch später weitere Logos und visuelle Konzepte. Selbst nach meiner Auswanderung nach Kalifornien haben wir noch Jahre Kontakt gehabt und an einigen Projekten zusammen gearbeitet. Selbst als er aus Neuseeland wieder auftauchte, für eine Weile. Dann verlor sich irgendwie der Kontakt, 2004 hatte ich das letzte Mal von ihm gehört… 1999 lebte er noch mit seiner Frau, Bettina, zusammen und er hatte wohl auch einen Sohn. Nach der Trennung begann sine Welt wohl zu bröckeln. — Ich habe zwar endlich Gewissheit über sein Schicksal, bin aber sehr traurig. Jack N. Mohr, Santa Barbara, Kalifornien